18.03.19

Roboterarme aus Formgedächtnis-Drähten biegsam wie Tentakeln

Sie schlängeln sich präzise um Windungen und Ecken und bewegen sich frei in alle Richtungen. Biegsame Roboterarme, wie sie Stefan Seelecke und seine Forschergruppe an der Universität des Saarlandes entwickelt haben, kennen keine steifen Gelenke, dafür aber Muskeln aus Formgedächtnis-Drähten.

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Dominik Scholtes (links) und Rouven Britz aus Seeleckes Team mit Prototypen der biegsamen Roboterarme. © Oliver Dietze

 

Sie brauchen weder Druckluft noch Zubehör. Sie funktionieren allein mit elektrischem Strom. Das Material selbst hat Fühlereigenschaften. Daher lassen sich die Arme ohne Sensoren steuern. Große Roboterarme sind ebenso machbar wie haarfeine Tentakel. Dreh- und Angelpunkt sind haarfeine Drähte aus Nickel-Titan, die anspannen und entspannen können. Sie kontrahieren wie echte Muskeln, je nachdem ob Strom fließt oder nicht. „Wird ein Draht, kann er seine ursprüngliche Form wieder annehmen. Fließt Strom durch, erwärmt er sich und seine Kristallstruktur wandelt sich so um, dass er sich verkürzt. Wird der Strom abgeschaltet, kühlt er ab und wird wieder lang“, erklärt Seelecke.

Universität des Saarlandes
Lehrstuhl für intelligente Materialsysteme
Tel.: +49 681 302-0
www.imsl.uni-saarland.de