23.05.19

Wie die Digitalisierung den Edelmetallbedarf verändert

In fast allen elektronischen Alltagsgeräten stecken Edelmetalle in Form von Kontakten, Chips und Leiterbahnen. So stieg der Bedarf an Gold 2017 das erste Mal nach sieben Jahren wieder an. Welche weiteren Metalle profitieren von der Entwicklung? Eine Übersicht ...

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Gold findet sich in fast allen elektronischen Alltagsgeräten als Kontakten, Chips oder Leiterbahnen: goldhaltige Elektronikbauteile. © ESG

 
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Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service. Sein Unternehmen recycelt edelmetallhaltiges Scheidgut und zählt zu den größten Edelmetallhändlern Deutschlands.

 
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In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Goldmarkt stark verändert. Während das Edelmetall bisher vorwiegend in der Schmuckbranche und zu Investitionszwecken gefragt war, spielte es in Technologiebranchen nur eine kleine Rolle. In einem Bericht des World Gold Councils wird jedoch für die kommenden 30 Jahre eine steigende Goldnachfrage – vor allem in der Technik – prognostiziert. Immer mehr Menschen haben Zugang und die finanziellen Mittel, neue Technologien wie Smartphone-gesteuerte Haushaltsgeräte zu nutzen. Die Nachfrage an entsprechenden Produkten wächst, was wiederum Unternehmen in der Zulieferer- und Recyclingindustrie neue Chancen eröffnet.

Gold hat mit seinen speziellen Eigenschaften bei der Herstellung innovativer Produkte eine zentrale Rolle. In der Elektronikindustrie kommt das Edelmetall in Leiterplatten und Chips zwar pro Gerät nur in kleinsten Mengen vor. Es gilt jedoch als essenzieller Bestandteil zum Beispiel für Sensoren und Prozessoren, wie sie bei elektrischen und selbstfahrenden Autos eingesetzt werden. Auch andere zukunftsträchtige Branchen verwenden Gold. So gibt es einen Trend zu flexibler Elektronik wie beispielsweise tragbare Solarzellen. Hier empfiehlt sich Gold als dünner Film aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit und seiner Flexibilität. Ebenfalls zunehmend verwendet wird Gold in Form so genannter Nanopartikel, zum Beispiel bei der Produktion von Brennstoffzellen. Bei den sich ständig erweiternden Anwendungsfeldern ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Gold weiter steigen wird.

Silber und Kupfer in erneuerbaren Energien

Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen sind Säulen der Energiewende und werden an Bedeutung gewinnen. Zur Herstellung solcher Anlagen braucht die Industrie – neben anderen Primär-Rohstoffen – steigende Mengen an Silber und Kupfer. Eine Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) prognostiziert einen global wachsenden Kupferbedarf für neu gebaute Windkraftanlagen von 103 000 t im Jahr 2013 auf 244 000 t in 2035. Das Buntmetall ist unentbehrlicher Rohstoff für elektrische Leitungen und elektronische Bauteile der Solar- und Windkraftenergie.

Auch der Silberbedarf steigt voraussichtlich. Silber wird viel in Siliziumkollektoren von Photovoltaik-Anlagen verbaut. Im Jahr 2017 vergrößerte sich die Nachfrage aus dem industriellen Sektor das erste Mal wieder seit 2013. Der Weltverband „The Silver Institute“ geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass bis 2030 über 25 000 t Silber in Solarzellen verbaut werden. Eine schier unvorstellbare Menge, die das Silver Institute mit dem exponentiellen Wachstum und dem globalen Interesse im Feld der Solarenergie begründet. Momentan befassen sich Forschungsinstitute wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) oder das Max-Planck-Institut daher intensiv mit der weiteren Verfügbarkeit genannter Rohstoffe.

Platin und Palladium im Kfz-Bau

In Europa steigen stetig die Verkaufszahlen für Autos mit Benzinmotor, in deren Katalysatoren Palladium oder Platin in Kombination mit Rhodium verwendet wird. Der strengeren Abgasnormen wegen kommt bei der Herstellung neuerdings sogar eine höhere Menge Edelmetall zum Einsatz, denn die Rohstoffe sind für eine verbesserte Filterfunktion zuständig. Passend haben sich in den vergangenen Jahren die Preise für Palladium mehr als verdoppelt.

Bei der Weiterentwicklung von Autos mit Brennstoffzellen spielt vor allem der Rohstoff Platin eine bedeutende Rolle. Zwar gibt es Bestrebungen nach günstigeren Alternativen oder einer Reduktion der benötigten Beschichtungsmenge, doch ganz wegzudenken ist Platin bei der Herstellung zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Setzen Brennstoffzellen sich durch, wird der Bedarf des Edelmetalls sprunghaft ansteigen.

ESG Edelmetall-Service in Rheinstetten und die Tochtergesellschaft ESG Edelmetall-Service Schänis/Schweiz recyceln europaweit edelmetallhaltiges Scheidgut der Schmuck-, Elektronik-, Galvanik- und Dentalindustrie. Als Handels- und Recyclingunternehmen ist die ESG ist für edelmetallverarbeitende Unternehmen sowie im Bereich des privaten Edelmetallankaufs und -verkaufs tätig. Auch im Edelmetall-Anlagebereich hat sich die ESG mit dem Vertrieb von Barren, Münzen und Granulat aus Gold und Silber, Platin-, Palladium- und Rhodiumprodukten zu einem der führenden Händler entwickelt. „Combi Bars/Tafelbarren“ – eine patentrechtlich geschützte Erfindung der ESG – etablierten sich binnen kurzer Zeit zu einem beliebten Standardprodukt im Bereich der physischen Gold- und Silberanlagen.

Dominik Lochmann, ESG Edelmetall-Service

ESG Edelmetall-Service GmbH+Co. KG
Gewerbering 29b
76287 Rheinstetten
Ansprechpartner ist Dominik Lochmann
Tel.: +49 7242 95351-0
info@scheideanstalt.de
www.scheideanstalt.de
www.edelmetall-handel.de